Ich glaub es
geht schon wieder los ....
Auf Grund der großen Freude, die mir die Hoppertour 2010 bereitet hat, habe
ich mir auch für dieses Jahr wieder eine solche Unternehmung vorgenommen und
getreu dem Motto "Größer, Höher und Weiter" wird es in diesem Jahr vier Tage mit vier mal Fußball
geben, natürlich nicht irgendwer, sondern einen Bezug zu dieser Mannschaft
muss es schon geben, wenn ich schon an diesem besagten verlängertem
Wochenende meiner Heimmannschaft nicht vor Ort die Daumen drücken kann, weil
diese gar nicht spielt.
Tag 1 - 30. September 2011
Planung
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Wieder dabei, aber dieses mal als
Heimspiel, unsere Freunde von Hessen Kassel.
Auch wenn das weder auf KSV noch auf Lok
Seite alle so sehen, gehöre ich weiter zum
Kreis der Illustren, die diese
Fanfreundschaft aufrecht erhalten wollen.
Der KSV hatte in der vergangenen Saison den
Aufstieg als Saisonziel ausgegeben, aber
leider nicht erreicht, so heißt es auch in
diesem Jahr wieder Liga 4 oder auch
Hessenliga. Da hat es auch ganz schön
gescheppert, Neuer Trainer, neue
Verantwortliche und Trubel um altgediente
Spieler sind nur ein paar Schlagworte. Aber
die Kassler "mähren" ja eh gern ;-)
Leider kann man nach mmt. 8 Spieltagen
wiederum nicht von einem erfolgreichen
Saisonstart sprechen, mit 11 von 24 möglichen
Punkten und Platz 9 in der Tabelle. Aber an
dem von mir besuchten Spieltag kommt der
momentane Tabellenletzte, da sollte doch was
gehen. Mal sehen, ob ich die LOK-KSV Fahne
mitnehmen und hängen darf.
Da es ein Spätabendspiel ist, ist die
Übernachtungsstätte nicht weit von Kassel
entfernt, ein Landhotel habe ich heraus
gesucht, mal sehen, wie idyllisch es wird. |
Und so war's |
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So gegen 15:00 Uhr ging es los, dank A38
kommt man ja nun per Autobahn ziemlich nah
ans Ziel und so war ich auch schon 17:45 Uhr
in Kassel. Dank vorherigem Google Map hatte
ich mir das Gelände rund ums Stadion schon
vorher angeschaut und fand so einen
passenden kostenlosen Parkplatz ganz in der
Nähe des Stadions. Ich hatte also noch
genügend Zeit anzuschauen, wie sich die Fans
einfinden und was ums Stadion herum so
passierte, bis sich die Tore öffnen. Doch
außer einem Stand für Getränke und Speisen,
einer Torwandschießaktion von einer
Versicherung und später dem Öffnen der
scheinbar einzigen Fanartikelverkaufsstelle
in einem kleinen Anhängerstand, mit recht
übersichtlichem Angebot, fand nichts statt.
Selbst Fantechnisch waren bis zum Einlass,
ca. 1,5h vor Spielbeginn, höchstens 50 Leute eingetroffen. Ein ziemlich jämmerlicher
Eindruck, der sich dann auch in der
Gesamtzuschauerzahl von nicht einmal 2500
Zuschauern bestätigte.
Aber kommen wir mal zu ein paar positiven
Aspekten, für einen Viertligaverein ein
wirklich schönes Stadion, zwar leider als
Mehrzweckstadion angelegt, was leider
bedingt, dass man weiter weg vom Spielfeld
sitzt oder steht, aber am Stadion werden die
nächsten Aufstiege des KSV sicher nicht scheitern.
Die Preise für Fanartikel lagen im normalen
Rahmen, ein Fanschal z.Bsp. kostet 13,- €.
Die Beköstigung fällt ebenfalls in diese
Kategorie und die Bratwurst vorm Stadion war
lecker. Das ich erklären musste, was ein
Diesel ist, lässt mich dann eher schmunzeln.
Zum Spiel gibt es leider nicht viel
Positives zu berichten, mit Pfullendorf kam
immerhin der Tabellenletzte nach Kassel und
man hätte gehofft, dass sich der KSV, der ja
jedes Jahr den Anspruch auf den Aufstieg
erhebt, dementsprechend in Szene setzen
kann, aber leider war davon nichts zu sehen.
Durch einen, irgendwie in Tor gestocherten
Ball, gewann man zwar die Partie mit 1:0,
aber die Fans sahen das wohl ebenfalls nicht
als genügend an und taten ihren Unmut noch
nach dem Spiel mit den bekannten "wir ham
die Schnauze voll" und "Vorstand raus" Rufen
kund.
Meine Sympathie für diesen Verein, auf Grund
einer analogen Geschichte in der jüngeren
Vergangenheit, bleibt davon unberührt und
ich wünsche dem KSV wieder in ruhigeres
Fahrwasser zu kommen, so dass sich auch der
Erfolg wieder einstellt. Leider glaube ich
nach zwei gesehenen Spielen
(Freundschaftspiel HFC) nicht, dass es mit
dieser Mannschaft in dieser Saison nach ganz
oben reicht. Aber ich täusche mich da auch
gern.
Nach dem Spiel ging es dann zur ersten
Übernachtung. Das Landhotel in Malsfeld
liegt unweit von Kassel. Da es inzwischen
schon dunkel war, konnte ich das Hotel zwar
gut finden (Danke Navi), aber eine
Einschätzung musste bis zum nächsten Morgen
warten. Und ich hatte da auch nicht wirklich
was verpasst. Mag ja sein, das Malsfeld auf
dem Land liegt, das Hotel aber liegt umringt
von Häusern, genau an der Strasse. Das
einzige Grün befand sich hier in
Pflanzkübeln. Die Zimmer im "Charme" der
80ger Jahre, der nagende Zahn der Zeit war
unschwer erkennbar, aber kein Thema,
natürlich sauber und alles notwendige für
eine Übernachtung war vorhanden. Das
Frühstücksbuffet war klein aber ausreichend,
so richtig traurig war nur, dass es so gar
nichts gab, wo man sich mit Kaffee und
Zigarette in die Sonne setzen konnte um
gemütlich in den Tag zu starten. Will man
noch etwas Positives finden, dann dass es
das preiswerteste Hotel auf
deutschem Boden auf dieser Tour war. |
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Tag 2 - 01. Oktober 2011
Planung
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Der zweite Tag war der Tag mit der
problematischsten Auswahl an Spielen, hier
war natürlich zu erst einmal das Heimspiel
der Loksche möglich, das passte zwar gar
nicht in die Fahrtroute (ein Auswärtsspiel
wäre natürlich Pflicht gewesen) aber
inzwischen hat sich das Thema eh erledigt,
da es keinen Gegner mehr gibt, die
Randdresdner Windlichter haben ihre Truppe
vom Spielbetrieb zurückgezogen.
Blieb noch die Alternative weit ins
Österreichische zu fahren zum SC Pyhra. Und
wer jetzt die Verbindung zur Loksche sucht,
der wird sie nur als Insider finden. Dort
spiel jetzt der Tscheche Pavel Devaty, dem
wir unter anderem zu verdanken haben, dass
die letzte Saison nicht gänzlich in die Hose
ging. Da er auf Grund familiärer Ereignisse
(Zwillinge) erst einmal zurück in die Heimat
musste (Pyhra liegt nah der Grenze zu
Tschechien) aber die Option besteht, das er
zur Winterpause zurückkehrt, wäre es ein
Zeichen gewesen, dort aufzutauchen. Das ich
mich doch dagegen entschieden habe ist die
lange Strecke und das ich die Tour alleine
mache, da letztendlich dann doch niemand mit
wollte. (Aber Reden reden ist eben immer
einfach)
Nun gut, für diesen Tag gibt es also einen
Kompromiss und der heißt Landesklasse (Liga
7 ?) und der Verein Lokomotive Saalfeld. Nun
frage mal noch einer nach der Verbindung zur
Loksche :-)
Vom zeitigen Spiel aus geht es dann noch
diverse Kilometer bis zum Quartier, wieder
ein kleines Landhotel in hoffentlich schöner
Landschaft |
Und so war's |
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Nun also auf nach Saalfeld, dem Alibispiel
der Tour, da sich keine bessere Partie
finden ließ, zu mindestens nicht mit einer
Mannschaft, die noch irgendeinen Bezug zu
meiner Heimmannschaft hatte. Auf zu
Lokomotive Saalfeld und einem Spiel der 7ten
Liga gegen einen nur den Einheimischen
bekannten Gegner aus Hildburghausen. Und an
alle Navi Besitzer ein Hinweis zur
Einstellung der Fahrtroute für mehrere
Ziele, hier der Spielort in Saalfeld und dem
späteren Übernachtungsort bei Crimmitschau.
Es lohnt sich, bevor man bedingungslos der
Route folgt, noch einmal zu kontrollieren,
in welcher Reihenfolge die Abarbeitung der
Ziele erfolgt. Ich war dann doch etwas
erstaunt, als ich rechts abbiegen sollte,
zum Ziel nur noch wenige 100m angezeigt
wurden und es dort ein Hotel mit dem Namen
meiner nächsten Übernachtung gab.
Naja, dank der deutschen Autobahn ohne
Tempolimit (allerdings erst nachdem ich
dringend tanken musste) und der falsch in
Erinnerung behaltenen Anstoßzeit von 14:00
statt 14:30 Uhr, war ich knapp 10 Minuten
vor Spielbeginn auf dem Sportplatz
angekommen. Eine Beurteilung dessen
verbietet sich an dieser Stelle, Vereine in
diesen Ligen leben nur durch das Engagement
der Ehrenamtlichen und Unentwegten.
Hier war ich also dort angekommen, wo sich
Oma und Opa zu Kaffee und Kuchen und dem
wöchentlichen Highlight auf dem Sportplatz
treffen. Das die Preise hier stimmten
überrascht nicht wirklich und bei einem
Wetterchen, das selbst einem Hochsommertag
im Juli in nichts nach stand, ganz gemütlich
mit 'nem großen Diesel auf einer Parkbank
ganz für mich alleine, ließ sich selbst
dieses unterklassige Spiel in vollen Zügen
genießen. Das die Lok aus Saalfeld leider
sang und klanglos mit 0:4 verlor, hat mir
nun nicht wirklich den Tag vermiest. Man
soll es nicht glauben, aber die Gäste hatten
sogar 3-4 Fans mit, die immer mal einen
kurzen Gesang anstimmten. Fussball
mittendrin, statt nur dabei.
Danach ging es, ich kannte ja schon den Weg,
in Richtung Hotel. Wieder ein kleines
Landhotel in einem Ortsteil von Crimmitschau
und das sei hier schon mal vorweg genommen,
es war das beste Hotel auf dieser Tour. Hier
war man nicht nur wirklich auf dem Lande und
Grün gab es in Hülle und Fülle, sondern das
Zimmer war nach der Erfahrung im letzten
Hotel geradezu wie frisch eingerichtet und
richtig wohnlich. Ein Zimmer unterm
Schrägdach mit einem großen Fenster. Und
wenn man dieses öffnete, hatte man den
Eindruck, man steht draußen. Hier gab es
dann auch endlich eine schöne große Terrasse
und da das Wetter ja entsprechende
Temperaturen gebracht hatte, gab es ein
wirklich langes Abendbrot mit diversen
Bierchen auf eben dieser. Wen es dann nicht
stört, dass man nach 10 Minuten von der
Bedienung, die sieht, dass der Gast kein
Glas mehr am Platz stehen hat, gefragt wird,
ob denn das Getränk schon in Arbeit ist,
obwohl genau diese das Glas mit dem
Auffüllauftrag weg genommen hat, dem ist
dieses Hotel wärmstens zu empfehlen. Gibt
auch jede Menge Hirschangebote von der
Familie Hirsch aus eigener
Zucht.
Nach einem wiederum kleinen, aber völlig
ausreichendem Frühstücksbuffett konnte ich
mich dann auch am nächsten Morgen mit Kaffee
bewaffnen und auf der Terrasse gemütlich den
Tag beginnen lassen. Das Leben ist einfach
schön.
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Tag 3 - 02. Oktober 2011
Planung
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Heute wird es also International, die
Fahrt geht zum tschechischen Erstligisten FK
Teplice aus der Gambrinus Liga, wie die
höchste Spielklasse dort heißt. Nun ab heute
wird es blau-gelb, denn Teplice hat die
gleichen Vereinsfarben wie die Loksche und
allein das ist doch Bezug genug. Wenn Sklo
Union Teplice der Vorgänger der heutigen
Mannschaft ist, dann hat es in den 1960ger
Jahren sogar mal ein Aufeinandertreffen mit
der Loksche gegen. Im Rahmen des damaligen
International Football Cup 1966/67
(Vorläufer des Intertoto Cups, den es aber
auch schon lange nicht mehr gibt) Die Spiele
gingen im übrigen 1:1 und 0:1 aus.
Nach dem jetzigen Stand (nach 7 Spieltagen),
wird es das Spiel 5ter gegen 8ter und ich
bin gespannt auf meinen ersten ausländischen
Hoppereinsatz :-)
Ob es dann auch eine Übernachtung in
Tschechien geben wird, oder ich mich zurück
über die Grenze schleiche ist noch nicht
geklärt, bis jetzt hab ich von dem mir
empfohlenen Hotel noch keine Rückmeldung.
Aber es ist ja noch ein bisschen Zeit und
eine Alternative findet sich sicher auch. |
Und so war's |
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Und heute geht es zur ersten außerdeutschen Hopperstation, Ziel der Reise
ist Teplice, eine größere Stadt am Rande der Tschechei. Ich hatte vorher
noch einen Routentipp bekommen, wie ich fahren muss, ohne Maut bezahlen zu
müssen, obwohl ich am Ende nicht wirklich weiß, wie viel das gekostet hätte.
Aber die gewählte Route über Zinnwald war landschaftlich ganz nett und so
kam ich bei weiterhin bestem Wetter im Nachbarland an, gleich mal frisch
aufgetankt und mit Zigaretten versorgt, ging es dann weiter Richtung
Teplice.
Leider zeigt mein Navi im Ausland dann nur noch die Hauptstraßen an, so
hatte ich genügend Zeit eingeplant für die Suche nach dem Stadion und doch
ging es dann schneller als gedacht. Mal vom Umstand abgesehen, dass man,
befindet man sich einmal auf der Stadtautobahn nicht gleich wieder herunter
fahren kann und ich, nachdem ich schon wieder aus Teplice heraus war und ich
beim Rückweg dann ein paar Flutlichtmasten gesehen hatte, leider aber bei
der Suche nach der richtigen Straße plötzlich wieder auf der Stadtautobahn
war und die selbe Rundfahrt noch einmal machen musste. Beim zweiten Versuch
bin ich dann eine Kreuzung eher eingebogen und siehe da, plötzlich stand ich
ich vor dem doch recht beeindruckenden Stadionbau.
Mit diesem Wissen und noch 4h Zeit bis zum Anpfiff begab ich mich erst mal
auf die Suche nach etwas Essbarem, was hier aber kein Problem ist, denn
trotz Sonntag waren die Supermärkte geöffnet. Mit Verpflegung bewaffnet habe
ich mir dann ein ruhiges und sonniges Fleckchen gesucht und die Zeit
verstreichen lassen.
Ca. 2 Stunden vor'm Anpfiff ging es dann wieder zum Stadion und inzwischen
konnte man dann auch nicht mehr ganz bis zum Stadion ran fahren, aber einer
freundlichen Anfrage und vermutlich meinem deutsches Nummernschild sei Dank,
durfte ich mich gleich neben die Absperrung stellen. Eins muss man auf jeden
Fall sagen, trotz sprachlicher Barrieren kommt man irgendwie immer ans Ziel,
ob das im Supermarkt war, oder beim Kartenkauf oder am Fanartikelstand, alle
sind freundlich und Euro geht immer :-)
Und preislich ist das natürlich sehr lukrativ, für ein Spiel der ersten Liga
nur 4€ zu bezahlen grenzt schon fast an Frevel, da sind rund gerechnete und
gern gegebene 7€ für einen Fanschal schon fast teuer zu nennen, ein großes
Bier (und richtig lecker Bier oder ich hatte einfach wahnsinnigen Durst) für
1€ gleicht das dann aber wieder aus.
Welchen Stellenwert Fußball hier hat, kann ich nicht wirklich einschätzen,
wenn aber zu einem Spiel der ersten Liga nicht mal 4000 Leute kommen, kann
der nicht all zu hoch sein und ein paar Unterschiede zu einem Spiel in
Deutschland gab es dann schon auch noch. Erstens saßen die Zuschauer in dem
großen Stadion überall verteilt, keine Grüppchenbildung, da dachte ich
schon, aber hallo, dass wird ja eine Stille während des Spiels werden, aber
nichts da, wenn die Trommel (die irgendwo auf der Gegentribüne war und die
ich das gesamte Spiel gesucht aber nicht ausmachen konnte) einsetzte, machten
alle mit und wenn es Sprechchöre gab, wurden diese ebenfalls von allen
unterstützt. Was sich bei uns Ultras nennt, dass waren hier handgezählte 20
Leute, die etwas mehr Support für ihre Mannschaft leisteten, als die
sonstigen Zuschauer. Als vor Spielbeginn jemand seine Fahne über die
Stuhlreihen ausbreitete war mir klar, dass wird hier nicht voll werden und
nicht nur dass, es war überhaupt die einzige Fahne, die ich zu Gesicht
bekam. Was ich richtig nervig fand, selbst während des Spiels gab es
Werbeansagen, hätte nur noch gefehlt, dass man so lange das Spiel
unterbrochen hätte. Leider gab es auch hier keinen positiven Spielausgang,
man unterlag den Gästen aus Mlada Boleslav mit 1:3.
Inzwischen war es dann auch schon ordentlich dunkel geworden und ich musste
mich ja noch auf die Suche nach meinem Hotel machen, dass in Krupka , einem
Nachbarort von Teplice sein sollte. Der Weg bis dahin war einfach, immer dem
Navi nach, leider erwies sich dann der Ort als um einiges größer als
erwartet und nach einer Ehrenrunde hab ich dann mal an einer Tanke
angehalten und die Adresse des Hotels zum Besten gegeben. Im Nachgang kan
man sagen, die empfohlene Richtung war prinzipiell richtig, nur die Strecke
zog sich und mit jedem Meter stieg die Unsicherheit, ob man nicht doch schon
zu weit ist. Als dann endlich mal jemand auf dem Fußweg zu sehen war, ging
ich wieder fragen. Den Moment hätte ich dann allerdings auch noch weiter
fahren können, denn ich stand nur noch 50 Meter vor'm Hotel.
Natürlich darf man hier die Ansprüche nicht so hoch ansetzen, im Voraum des
Zimmers roch es nach Bratenfett aus der Küche, die Dielen quietschten, die
Doppelfenster waren uralt und die Sessel drohten bei Benutzung den Geist
aufzugeben. aber ich wollte hier ja auch nur Übernachten und nicht 14 Tage
Urlaub verbringen. Und Übernachten, dass konnte man ohne Probleme, ein
kuscheliges Bett und ein neuerer Sanitärbereich waren genug der
Notwendigkeiten. Außerdem werden die kleineren Mankos einmal durch die
wirklich nette Bewirtung (und hier spricht man deutsch !) und die
unschlagbaren Preise wieder aufgewogen. Trotz spendabler 5€ Trinkgeld habe
ich für ein reichhaltiges und schmackhaftes Abendbrot (Wiener Schnitzel mit
Kräuerkartoffeln und großem Salatteller), zwei großen Bier, die Übernachtung
und ein ausreichendes Frühstück nur 30€ bezahlt. Es sei noch angemerkt, dass
das Schnitzel in sage und schreibe nicht mal 5 Minuten nach der Bestellung
auf meinem Platz stand, dass man extra für mich, die Terasse am Abend
bedient hat und das zwar das Hotel direkt an der Straße liegt, man aber
trotzdem sehr schön mit seinem Kaffee und natürlich mit Zigarette auf der
Terrasse gaaanz entspannt in den Tag starten kann. Sbohem |
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Tag 4 - 03. Oktober 2011
Planung
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Heute wird es ein etwas weiterer Weg,
denn entgegen der bisherigen Grundrichtung
gen Süden, geht es heute wieder hinauf bis
nach Braunschweig. Auf zum, bei den Fans
verhassten, Montagspiel der zweiten
Bundesliga. Jegliche Blau-Gelbe
Ausstaffierung kann nahtlos übernommen
werden, denn auch Braunschweig ist eine der
wenigen Mannschaft, die diese
Farbkombination als Vereinsfarben gewählt
hat.
Den Braunschweigern kann man momentan nur
gratulieren, sie sind sehr gut in die neue
Saison gestartet, mit 17 Punkten aus 8
Spielen und Rang 4 in der Tabelle, wird man
dort sicher mehr als zufrieden sein. Und als
Aufsteiger sowieso.
Bleibt zu hoffen, dass man auch an diesem
Abend erfolgreich bleibt, im Spiel gegen den
mmt. Dritten der Tabelle.
War gar nicht so einfach hier eine Karte zu
organisieren, Online wurden nur
Bestandskunden bedient, die Geschäftsstelle
verwies an die Tickethotline, die wiederum
hatte auch nur den gleichen Zugriff und
konnte nur Bestandskunden bedienen. Ich habe
zwar keinen Hinweis gefunden, dass sich
Braunschweiger und Düsseldorfer besonders
gern haben, aber vielleicht gibt es die
bösen Jungs ja auch nicht nur im Osten. Auf
jeden Fall konnte ich meine Karte sichern
(und zwar genau diese eine war noch
vorrätig) bei einer Vorverkaufsstelle, die
mir die Karte freundlicherweise zusendet.
Da es hier richtig spät wird, fahre ich
danach nicht gleich nach Hause, sondern
gönne mir noch die mit Abstand teuerste
Nacht der vier Nächte, bevor es dann wieder
in heimatliche Gefilde geht. |
Und so war's |
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Die letzten beiden Highlights dieser Tour stehen heute auf dem Plan, zuerst
einmal geht es zum verhassten Montagsspiel der zweiten Bundesliga zur
Begegnung Braunschweig gegen Düsseldorf.
Trotz das die Tour von Krupka nach Braunschweig mit ca. 4h Fahrtzeit relativ
lang ist, bleibt bei einem Spielbeginn von 20:15 Uhr jede Menge Zeit übrig.
So habe ich die ganze Zeit überlegt, wie ich diese überbrücken könnte. Nun
muss man sagen, dass ich die gesamte Tour von Staus verschont geblieben bin,
habe zwar 3x jede Menge Fahrzeuge im Stau stehen sehen, dass war aber zum
Glück immer die Gegenfahrtrichtung. Und nun auf dieser Fahrt sollte es mich
auch erwischen, allerdings mit gerade mal 1/4 Stunde, eigentlich nicht
erwähnenswert, wenn es nicht gerade kurz vor Leipzig gewesen wäre. Und so
entschied ich mich kurzentschlossen, einen Abstecher nach Hause zu machen
und die überschüssige Zeit in der heimatlichen Wohnung zu verbringen.
Gut gesättigt und ausgeruht ging es dann also endlich nach Braunschweig und
ca. 2 1/4 Stunden vor Spielbeginn kam ich ohne Probleme vorm Stadion an und
bekam direkt innerhalb des Stadiongeländes einen kostenlosen Parkplatz. Ich
kann heute noch nicht sagen, ob ich da eigentlich hindurfte oder nur Glück
hatte. Auf jeden Fall war hier, im Gegensatz zu all den anderen Tagen, schon
ordentlich was los und schon 2 Stunden vor Spielbeginn wurden die Tore
geöffnet. Bier für 3€ und Bratwurst für 2€, immerhin auf Holzkohle gebraten,
geschmacklich allerdings die Schlechteste dieser Tour. Das Stadion sehr
ansehnlich, leider wieder ein Mehrzweckstadion, dafür haben sie Ihren Fans
eine ganze Kurve als Stehplätze belassen. Von all den besuchten Spielen war
hier auch das größte Polizeiaufgebot am Start, in Relation zur Liga
allerdings auch nicht schlimmer, als bei manch einem unserer Auswärtsspiele.
Da ich ja nun sehr zeitig im Stadion war, nahm ich also meinen Sitzplatz auf
der Haupttribüne ein und konnte so erschreckend miterleben, wie sich das
Platzangebot bis auf Bewegungseinschränkung verkleinerte. Da überleg ich
dann doch, ob es dass ist, was ich mir für meine Mannschaft wünsche.
Natürlich sind die Hoffnungen auf gute Leistungen, Aufstieg, erhöhtes
Fanaufkommen gerichtet, aber so zusammen gezwängt, als einer unter vielen
Austauschbaren, nur noch Block 4 Reihe 6 Platz 16 sein, dass überlasse ich
dann doch lieber den Fans anderer Vereine.
Pünktlich 20:15 Uhr war dann Anstoß und ich muss sagen, eine wirklich geile
Stimmung, da sowohl die Braunschweiger, als auch der mitgereiste
Düsseldorfer Mob ihre Mannschaft ordentlich supportet haben. Leider hat sich
das nicht so recht auf's Spiel übertragen, hier gab es lediglich 2 Elfer,
schön auf beide Mannschaften verteilt, so dass das Spiel am Ende 1:1
ausging. Nach dem Spiel kam es zur einzigen kleinen unfreundlichen Aktion,
während der gesamten Tour. Trotz das ich mir Zeit gelassen hatte, um die
Zuschauerströme abziehen zu lassen, war immer noch genügend Betrieb, als ich
dann versucht habe, mit dem Fahrzeug das Gelände zu verlassen um die Fahrt
in Richtung Hotel zu starten. Bei der Ausfahrt hörte ich nur jemanden sagen
"schau mal, Leipziger sind auch da gewesen" als jemand die hintere Autotür
aufriss und sich von Dannen machte. Gut geschenkt, musste ich mich eben
etwas strecken und weiter ging's. Waren das etwa die bösen Hooligans, von
den man immer hört.
Da es ja nun nicht gleich gen Heimat ging, sondern ich das Ganze noch einmal
mit einer Übernachtung abschließen wollte, musste ich mich also noch einmal
auf die Suche nach meinem Hotel machen. Irgendwo an der ehemaligen
innerdeutschen Grenze bei Helmstedt. Da es mit 58€ das bei weitem teuerste
dieser Tour war, hätte ich jetzt vermutet oder auch nur gehofft, dass sich
das auch irgendwie in der Unterkunft wiederspiegeln würde, allerdings weit
gefehlt, ich kam wieder am Anfang dieser Reise an und mich begrüßte der
"Charme" der 80ger Jahre. Natürlich ist das keine Einschränkung bezüglich
Sauberkeit , das war nie das Thema, aber Leute, Leute, Leute sucht euch mal
einen anderen Stilberater. Dazu kommen dann noch solche "Kleinigkeiten",
dass es keine Nachttischlampe gab und einem die Badtür ständig beim rasieren
in den Rücken fiel.
Wenn ich an die Belegung des riesigen Frühstücksraumes denke, hat sich
vermutlich die Qualität des Hotels auch schon herumgesprochen, denn außer
mir saß lediglich noch ein älteres Ehepaar und nicht zu vergessen, die
Bedienung und eine Reinigungskraft beim Frühstück, eben ein sehr familiär
geführtes Unternehmen.
Und doch gibt es noch etwas Positives zu berichten, denn es gibt eine sehr
schöne, weitläufig angelegte Terrasse mit einem tollen Blick auf einen See
und dem angrenzenden Wald. Und wenn nicht ein völlig Irrer die Lampenmasten
und Zierzäune in Pink gestrichen hätte, gäbe es darüber nichts zu meckern.
Toll aber war auch an diesem letzten Tag der Tour wieder das Wetter, also da
habe ich mal richtig Glück gehabt. Und so konnte ich auch hier meinen Kaffee
im schönsten Sonnenschein genießen und so dieses erlebnisreiche verlängerte
Wochenende würde abschließen. |
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Natürlich möchte ich diesen Tourbericht nicht abschließen ohne einen Gruß an
den KSV Hessen Kassel und seine Fans zu senden, es kommen wieder bessere
Zeiten!
Die Fußballtour 2011 ist also Geschichte und wartet auf eine Fortsetzung in
2012. Vielleicht klappt es ja dann mal mit einer erweiterten Besatzung, dass
würde den Spaßfaktor mit Sicherheit noch mal erhöhen.
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